1. Erzählen Sie uns zunächst etwas über Ihre Ausbildung und Berufserfahrung
Nachdem ich die Hotelfachschule abgeschlossen hatte, wurde ich für einen speziellen Kochkurs ausgewählt, zu dem 15 junge Leute aus ganz Italien zugelassen werden. Der Kurs hat Sitz im Trentino und umfasst verschiedene Themen, von Kochen über Önologie bis hin zu Chemie. Schon in jungen Jahren habe ich viel in meinen beruflichen Werdegang investiert, seit ich 17 bin, habe ich immer in Sternerestaurants gearbeitet. Als ich 18 war, arbeitete ich bei Trussardi Milano mit dem Chef Andrea Berton. Er nahm mich oft zu luxuriösen Veranstaltungen im Ausland mit, nach Singapur, Bangkok, Taipeh. Auf meinem Weg habe ich viele ausgebildete Köche kennengelernt, die ihre Liebe und Leidenschaft für diese Arbeit an mich weitergegeben haben. 2012 wurde ich mit dem Titel Internationaler Meister der mediterranen Küche U23 ausgezeichnet. Ich hatte das Glück, ein sechsmonatiges Praktikum bei Uliassi in Senigallia zu machen – das Restaurant ist derzeit mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Dort habe ich nicht nur viel gelernt, sondern ich durfte auch den Chefkoch an eine Veranstaltung auf dem „Uliassi Street Good“, seinem mobilen Food Truck, begleiten.
Nachdem ich die Schule abgeschlossen und wertvolle Arbeitserfahrungen gesammelt hatte, beschloss ich, neue Arbeits- und Lebenserfahrungen im Ausland zu suchen. Ich begann in Australien, landete dann in Neuseeland und schließlich 2017 in der Schweiz, wo ich den Kulm Country Club leitete, ein Eliterestaurant des historischen Fünfsternehotels Kulm in St. Moritz.
Als ich erneut von neuseeländischen Unternehmern kontaktiert wurde, beschloss ich, mich wieder auf den Weg zu machen, um die Eröffnung eines neuen Restaurants als Berater zu begleiten. Dies ermöglichte es mir auch, verschiedene Aufgaben zu übernehmen, wie z. B. die Schulung des Personals und die Planung einer Küche, so dass ich ein Restaurant von Grund auf neu aufbauen konnte, sowie die Leitung anderer Einrichtungen als Küchenchef.
2. Was hat Sie dazu veranlasst, ein Street Food Business zu eröffnen? Wie ist diese Idee entstanden?
Nachdem ich viel im Ausland gereist war und verschiedene Systeme und Dynamiken gesehen hatte, begann ich, über Arbeits- und Lebensstrategien nachzudenken, in dem Bewusstsein, dass ich in Italien leben wollte. Realistischerweise muss man auch an die Fixkosten denken, d. h. wie viele Mitarbeiter man braucht, um das Geschäft am Laufen zu halten, und welche Kosten in der Nebensaison anfallen.
Die Aussicht auf eine dynamische und abwechslungsreiche Arbeit hat mich auf die Idee gebracht, meine drei Leidenschaften zu kombinieren: Kochen, Berge und Motoren… also habe ich mich für Street Food entschieden! Man muss gut organisiert sein, aber es macht auch viel Freude.
3. Welche waren die größten Hindernisse und Schwierigkeiten, die Sie überwinden mussten?
Ein fähiger Koch zu sein, ist ein guter Ausgangspunkt, aber ein Unternehmer zu sein, ist etwas ganz anderes. Man muss alles in seiner Gesamtheit betrachten, und die ganze Bürokratie macht es nicht leichter. Innerhalb weniger Monate wurde ich in eine neue Welt katapultiert, aber zum Glück gewöhnt man sich in meiner Branche schnell daran, flexibel zu sein und schwierige Zeiten unter Druck zu meistern. Wie immer gilt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!
4. Können Sie Ihr Projekt kurz beschreiben?
Dolomiti Street Food entstand im Fleimstal in den Dolomiten und ist ein innovatives Projekt, bei dem ich meinen kulturellen Hintergrund nutze, um Rezepte und Gerichte mit überwiegend lokalen Zutaten zu schaffen. Ausgehend von dieser Basis kreiere ich Menüs mit naturreinen Produkten, die einfach, schnell und mit viel Liebe zum Geschmack vorbereitet und präsentiert werden. Im Sommer finden in dieser touristischen Gegend viele öffentliche Veranstaltungen statt, aber wenn ich Zeit habe, gehe ich gerne auf die Straße und bereite dort meine Speisen zu. Ich arbeite auch oft an privaten Veranstaltungen, bei denen das Menü auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist, wobei ich immer meinen eigenen Stil beibehalte. Ich bin auch in der B2B-Beratung tätig und biete „gezielte“ Kochkurse für Amateure an.
5. Welche Erfahrungen haben Sie bei der Arbeit mit dem neuen Dolomiti Street Food gemacht?
Das Projekt läuft sehr gut. Es gefällt den Leuten und in diesem ersten Monat haben wir bereits sehr gutes Feedback erhalten! Praktisch nur durch Mundpropaganda haben wir den Kalender schon bis September gefüllt! Es war eine schöne Überraschung, den Foodtruck zu kaufen und zu entdecken, dass er fasziniert auch durch seine Farbe und die leuchtenden Grafiken.
Die Arbeit auf einem Truck mag einschränkend erscheinen, natürlich muss man alles reduzieren, aber wenn man es richtig anstellt, arbeitet man wie an einem DJ-Pult. Außerdem hat VS Veicoli Speciali uns einige sehr gute Tipps gegeben!
6. Ein Food Truck, der über eine mobile App gesteuert wird, ist eine echte Neuheit in der Branche. Ist die App nützlich?
Ja, die App – die ständig weiterentwickelt wird – ist wirklich nützlich, sie ist eine echte Hilfe für die Sicherheit, denn am Ende des Tages, bevor man abschließt, kann man kontrollieren, ob alles an seinem Platz ist und ob die Türen verschlossen sind. Sie ist auch anderweitig sehr nützlich, z. B. wenn der Truck voll beladen ist, muss man nicht nach oben gehen und die Lichtschalter ausschalten, sondern kann sie einfach aus der Ferne bedienen, sowie die Temperaturen der Kühlschränke und den Zustand des Fahrzeugs aus der Ferne überwachen.
7. Die umweltfreundlichen Eigenschaften dieses Food Trucks, der mit Solarzellen und wiederaufladbaren Batterien ausgestattet ist, machen ihn zu etwas Besonderem. Wie ist das Feedback der Kunden? Wird dieser Aspekt wahrgenommen?
Er wird von den Kunden sehr stark wahrgenommen, besonders wenn ich auf der Straße arbeite… Umwelt ein sehr sensibles und wichtiges Thema, und die meisten Menschen schätzen den Ansatz des Trucks sehr. Wenn ich an „wilden“ Orten arbeite (z. B. in Naturparks in den Bergen), wo die einzigen hörbaren Geräusche direkt aus der Natur kommen, ist es von großem Wert, keinen Benzingenerator zu haben, und es entsteht eine einzigartige Harmonie.
Man hat das Gefühl, die Umwelt zu respektieren und in Symbiose mit ihr zu leben… Eine ganz andere Art zu arbeiten.
8. Welche Wirkung hat der Food Truck im Allgemeinen auf die Kunden?
Der Food Truck weckt viel Neugier und vermittelt den Kunden einen guten Eindruck von Qualität. Es ist meine Aufgabe, diesen Eindruck zu erhalten oder noch zu verbessern. So gut das Essen auch sein mag, vor allem bei Veranstaltungen, bei denen andere auch Trucks anwesend sind, ist es sehr wichtig, dass man die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zieht, und Dolomiti Street Food bleibt nicht unbemerkt.
9. Welche Erwartungen haben Sie für die Zukunft? Haben Sie sich schon Ziele gesetzt?
Mein größtes Ziel ist es auf jeden Fall, meine derzeitige Arbeit bestmöglich weiterzuentwickeln und jeden Tag besser zu werden, indem ich alle Ressourcen optimal nutze.
Ich möchte weiter wachsen und in mein Projekt investieren, immer etwas Neues und Anderes schaffen, und wenn ich weiter in die Zukunft blicke, möchte ich für das Jahr 2026 bereit sein, wenn die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina genau hier im Fleimstal stattfinden werden. Das ist mein goldenes Ticket!!! Oder ein Traum, der wahr wird!